7 Möglichkeiten, neue Förder/innen zu finden
Wer neue Förder/innen gewinnen möchte, muss zuerst nach möglichen Kontaktpunkten schauen, an denen sie angesprochen und interessiert werden können. Welche Kontaktpunkte dabei konkret infrage kommen, richtet sich nach den Vorlieben der zu gewinnenden Förder/innen und den Möglichkeiten der Fundraiser/innen. Denn wer gewonnen werden soll, ist zunächst eine Frage der Strategie. Ist die Entscheidung über die Gruppe der neuen Förder/innen gefallen, geht es an die operative Umsetzung und die Frage, wo lassen sich diese Förder/innen finden. Die folgenden 7 Möglichkeiten haben sich in der Praxis als erfolgsversprechend herausgestellt:
1. Mitgliedschaften in Netzwerken
In jeder Stadt und Region gibt es eine Vielzahl von Netzwerken, an denen man sich beteiligen oder denen man betreten kann. Die Liste beginnt meistens mit den Serviceclubs wie Lions, Rotarier, Zontas, Round Table und anderen. Sie reicht über die Business-Netzwerke – vergessen Sie bitte nicht die regionalen Marketing- oder Gewerbetreibenden-Clubs – über Kirchen, Vereine, die Eltern der anderen Kinder, die mit den eigenen in die Kita oder Schule gehen und hört bei den Alumni der eigenen Bildungseinrichtungen noch lange nicht auf.
Alle diese Netzwerke bieten die Möglichkeit, Menschen zu treffen, kennenzulernen und ins Gespräch zu kommen. Wissen Sie, wer mit welchen Interessen Teil dieses Netzwerks ist? Wissen die anderen Teilnehmenden, was Sie machen und warum Sie sich für Ihr Thema engagieren? Wenn nicht, haben Sie hier ein großes Betätigungsfeld zum Aufbau von neuen Beziehungen und die Gewinnung von neuen Förder/innen.
2. Vorträge bei Veranstaltungen
Sie müssen nicht in allen Netzwerken selbst Mitglied sein, um sie im Fundraising nutzen zu können. Vielfach werden Veranstaltungen organisiert, auf denen Sie einen Vortrag halten können. Sie haben dann immer die Möglichkeit, Menschen zu interessieren und zu begeistern. Mit diesen lohnt sich eine anschließende vertiefende Kontaktaufnahme.
Entscheidend bei Vorträgen ist die anschließende Möglichkeit zum Smalltalk. Entweder werden Sie angesprochen oder Sie können gezielt Kontakt mit Menschen aufnehmen, die Sie interessieren oder die schon während des Vortrags Interesse signalisiert haben. Kommen Sie ins Gespräch und tauschen Sie Kontaktdaten aus. Das ist der erste Schritt, um langfristige Beziehungen zu etablieren.
3. Neue Besetzungen von Stellen
Wenn Sie regelmäßig die Tages- und Fachpresse lesen, bekommen Sie mit, welche Stellen neu besetzt werden. Das ist manchmal eine gute Gelegenheit, Kontakt aufzunehmen. Jemanden zur neuen Aufgabe zu gratulieren, ist wenig aufdringlich. Und die Wahrscheinlichkeit bei jemanden, der neu auf der Stelle ist, ist höher, mit Ihnen in Kontakt zu treten. Bitten Sie doch um einen Termin, um sich und Ihre Organisation vorzustellen.
4. Google-Adwords
Auch das Internet können Sie nutzen, um neue Interessenten zu finden. Google ist ein guter Platz, auf dem viele Menschen mit Fragen und Interessen ihre Reise ins Internet beginnen. Hier an der richtigen Stelle präsent zu sein, kann interessante neue Kontakte bringen.
Allerdings ist im Internet zu beachten, dass viele Menschen vermutlich nicht nach Ihrer Organisation suchen werden. Die meisten Menschen haben inhaltliche Fragen, auf welche sie Antworten suchen. Fangen Sie mit den Fragen an, die Ihre potenzielle Förder/innen umtreiben und auf die sie von Ihnen beantwortet hätten. Ausgehend von den Fragen erstellen Sie Landing-Pages, die die Antworten enthalten und schalten Sie entsprechende Ad-Words. Dann schauen Sie, welche Menschen sie erreichen und welche Ihrer Anzeigen am besten abschneiden. So können Sie dann langfristig Ihre Sichtbarkeit erhöhen und Interessenten finden.
Übrigens: Mit dem Programm Google-Grants können viele Organisationen ein kostenloses monatliches Werbe-Budget von Google erhalten.
5. Peer-to-Peer Kampagnen
Nutzen Sie die Netzwerke Ihrer Förder/innen, Unterstützer/innen und Ehrenamtlichen. Sammeln Sie Unterschriften für eine Petition, leiten Sie eine Nachricht weiter und bitten Sie um Unterstützung. Wenn Ihr Netzwerk Ihre Botschaften weiterträgt, können Sie Menschen erreichen, mit denen Sie sonst kaum in Kontakt treten könnten.
Wichtig ist, dass Sie den Response auffangen und diejenigen identifizieren, die sich auch tatsächlich für Ihre Organisation bzw. Ihre Themen interessieren. Nur ein kleiner Teil derjenigen, die erreicht werden können, lassen sich am Ende auch begeistern und sind bereit, ein Stück des Wegs mit Ihnen zu gehen. Alle anderen reagieren nur, weil die Botschaft aus ihren Netzwerken kam. Sie bauen dann kaum eine Beziehung auf.
6. Gezielte Ansprache nach Recherche
Sowohl in online- als auch offline-Medien können Sie nach Menschen recherchieren, die sich für Ihr Thema interessieren. Diese können Sie ansprechen – entweder über digitale Kanäle oder Sie recherchieren Kontaktpunkte, an denen Sie einen persönlichen Kontakt aufbauen können. Netzwerke-Veranstaltungen, Vorträge oder ähnliches können ein guter Anknüpfungspunkt für einen Kontakt sein.
In der Regel haben Sie nur eine kurze Zeitspanne für einen ersten Kontakt. Deshalb ist es wichtig, dass Sie wissen, dass sich die Person für Ihr Thema interessiert. Dann können Sie sich in dieser Zeitspanne platzieren, Interesse wecken und einen weiteren Termin absprechen.
7. Sich vorstellen lassen
Schließlich gibt es auch immer die Möglichkeit, sich vorstellen zu lassen. Entweder einer Ihrer Kontakte hat eine Idee, mit wem Sie aus ihrem Netzwerk Kontakt aufnehmen sollten. Oder Sie haben eine Person recherchiert, zu der Sie gern Kontakt hätten und bitten, dass man Sie vorstellt.
Häufig ist dies eine gute Möglichkeit, für einen ersten Austausch. Aber auch hier gilt, Sie müssen zuerst zuhören und herausfinden, ob eine gemeinsame Basis geschaffen werden kann.
Fachbuch „Mission-based“ Fundraising erschienen
Wie man nachhaltigen Erfolg im Fundraising mit langfristigen Beziehungen zu Förder/innen schafft, ist das Thema des neuen Buches von Kai Fischer. Mehr über das Buch gibt es hier zu erfahren: http://fundraising.mission-based-verlag.de
Eine nachhaltig finanzierte Zivilgesellschaft, die die Welt ein Stück besser macht und ohne Ausbeutung und Selbstausbeutung auskommt, ist die Mission von Dr. Kai Fischer. Deshalb beschäftigt er sich seit mehr als 20 Jahren mit dem Aufbau langfristiger Beziehungen zu Förder/innen und bietet hierfür Strategie-Beratungen, Inhouse-Workshops und Seminare an.
Dr. Kai Fischer
Sprechen Sie mich gerne an, ich freue mich von Ihnen zu hören!
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Buch
Mission Based Fundraising
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