5 Schritte, wie Sie aus einer Nachricht eine Story machen
5 Schritte, wie Sie aus einer Nachricht eine Story machen
Einfach nur Nachrichten aus Ihrer Organisation oder Ihrem Projekt auf der Website zu posten, macht wenig Sinn. Der Leser erkennt keinen roten Faden. Dennoch laufen natürlich ständig neue Nachrichten auf und Sie verspüren den Drang, diese zu publizieren. Widerstehen Sie Ihrem ersten Impuls, die News eins zu eins auf die Website zu stellen und schreiben Sie sie anhand der folgenden Tipps kurz um. Das dauert mit etwas Übung keine 15 Minuten, aber der Leser wird es Ihnen danken.
Wer ist der Held in Ihrer Nachricht – der Protagonist
Eine Nachricht hat immer einen Akteur. Schon der Tipp aus der Schreibwerkstatt führt auf den richtigen Weg: Formulieren Sie aktiv statt passiv. Dann entsteht der Protagonist schon vor Ihrem inneren Auge. Er ist derjenige, der handelt oder der eine Entwicklung durchmacht. Identifizieren Sie für jedes Projekt einen Protagonisten und lassen Sie Ihn in den Nachrichten immer wieder auftauchen. Er ist der rote Faden, die Identifikationsfigur für Ihre Leser. An und mit ihm haben sie Teil an dem Projekt.
Was macht der Protagonist durch – die Dramaturgie
Ihre Organisation oder das Projekt ist unterwegs, damit sich etwas ändert. (Denken Sie an Ihre Mission). Es gibt immer eine Bewegung vom bisherigen, schlechten Zustand zu etwas besserem. Auch wenn die Schritte klein sind, der Protagonist stehenbleibt oder sogar einen Schritt zurück oder einen Umweg machen muss: Beschreiben Sie, was sich ändert. Das ist normalerweise der Kern Ihrer bisherigen Nachrichten, sonst wäre es keine Nachricht. Ordnen Sie diese Veränderung Ihrem Akteur zu. Was ändert sich bei Ihm?
Wer hat zu dieser Veränderung beigetragen – die Organisation
Die Veränderungen sind ja nicht zufällig geschehen. Ihre Organisation oder Ihr Projekt hat geholfen, dass der Protagonist weiter vorangekommen ist. Beschreiben Sie Ihren Beitrag dabei. Haben Sie Rahmenbedingungen geschaffen, mit Geld geholfen, Lobbyarbeit gemacht, ein Netzwerk zur Verfügung gestellt oder sonst etwas gemacht, damit sich die Situation für den Protagonisten verbessert hat?
Wer hat die Arbeit der Organisation ermöglicht – die Förderer
Bei der Aufbereitung einer bloßen Nachricht zu einer Story haben Sie die Chance auch gleich die Förderer vorzustellen. Die Unterstützer Ihrer Organisation haben es erst ermöglich, dass Sie diese positive Nachricht bringen konnten, denn sie haben die Ressourcen dafür zur Verfügung gestellt. Für einen Spender schließt sich jetzt der Kreis: Die Spende, um die Ihre Organisation gebeten hatte, zeigt Wirkung: Der Protagonist ist mithilfe der Spende einen entscheidenden Schritt weiter gekommen. Für den Spender bekommt seine Spende jetzt den Sinn, den Sie zuvor in der Spendenbitte versprochen haben. Und die Wirkung seiner Spende zeigt sich exemplarisch und nachvollziehbar – ein erster Schritt hin zu einer weiteren Spende.
Wie geht es weiter – der Anschluss oder der Cliffhanger
Eine Nachricht hat kein Ende, eine Story schon, nur welches? Gestalten Sie den Abschluss der Story nicht als Ende, sondern als Anschluss. Führen die Geschichte des Protagonisten gedanklich weiter. Vor welchen Aufgaben steht er als nächstes? Welche Entwicklungen muss er durchmachen? Machen Sie den Leser auf die weiteren Schritte neugierig und schließen Sie die Story mit einem Cliffhanger ab. Wie das geht? Schauen Sie am besten mal auf die Kapitelübergänge eines Pagerturner-Krimis.
Unser Tipp
Verabschieden Sie sich von der Präsentation einzelner „News“ auf Ihrer Website. Betten Sie die Nachrichten in Ihre Arbeit ein, in dem Sie sie als Teil einer großen Geschichte erzählen. Wenn Sie sich über Ihre Mission klar sind und ihnen die Story Ihrer Organisation oder des Projektes klar ist, macht es nicht viel Arbeit, die News dort einzubetten. Der (Spenden-)Erfolg wird es Ihnen danken.
Dr. Kai Fischer
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