Heute schon begeistert?

Nur wenn Sie Ihre Förderer begeistern, werden Sie langfristig gefördert. Was müssen Sie aber machen, damit Sie Ihre Förderer für sich begeistern? Vier wichtige Aspekte finden Sie in unserem Beitrag.

Begeistern Sie Ihre Förderer

Nur Organisationen, die begeistern, haben Fans, werden geliebt und deshalb langfristig von ihren Förderern unterstützt. Sie haben richtig gelesen: Wenn Sie langfristig Unterstützer haben wollen, dann müssen Sie sie auch begeistern. Nur eine gute Leistung zu bringen reicht nicht.

Damit sind wir schon beim ersten Punkt: Eine gute Leistung in Ihren Projekten, für Menschen, Tiere, die Umwelt, Kultur oder ein anderes Thema ist eine Voraussetzung für Fundraising. Aber für gute Projekte allein erhalten Sie noch keine Unterstützung. Es ist klar: Haben Ihre Projekte eine schlechten Ruf, werden ältere Menschen oder Kinder in Ihrer Einrichtung schlecht betreut, ist die Ausstellung eher langweilig, dann brauchen Sie mit dem Fundraising gar nicht erst beginnen. Machen Sie erst Ihre Hausaufgaben.

Das gilt übrigens auch, wenn Sie oder Ihre Mitarbeiter/innen nicht von Ihrer Organisation, den Projekten und den Erfolgen begeistert sind. Ohne eine eigene Begeisterung können Sie andere Menschen nicht begeistern. Und ohne Begeisterung gibt es keine Förderung. Deshalb spielen Mitarbeiter eine so große Rolle: Fehler in der Führung, mangelnde Visionen und keine klare Mission führen vielfach zu Projekten, die zwar professionell gemanagt und umgesetzt werden. Sie wecken aber keine Begeisterung. Weder bei Ihnen und in Ihrer Organisation, noch bei den Menschen im Projekt und deshalb erst recht nicht bei Förderern und Unterstützern.

Begeisterung erreichen Sie erst, wenn Sie mehr leisten als erwartet wird. Deshalb geht es nicht um Standards. Fragen Sie sich: Wo können wir besser werden? Was überrascht unsere Förderer? Ansatzpunkte für Begeisterung gibt es dabei einige:

Einfache, effektive Leistungen

Es gibt den alten Spruch, dass ein gutes Konzept auf einer Serviette Platz hat. Und wer länger als 10 Minuten braucht, um sein Konzept zu erklären, muss noch einmal nachdenken. Das ist natürlich Unsinn und die Entwicklung vieler Projekte verlangt harte Arbeit. Aber richtig ist: Je einfacher Ihr Projekt zu erklären ist, je kostengünstiger sie es umsetzen können, desto eher können Sie Menschen begeistern.

Die einfachste Projektlogik, die wir kennen, nutzt cbm: Für 30 Euro kann man durch eine Augen-OP einen Blinden wieder sehend machen. Das ist cool. (Die Umsetzung ist natürlich alles andere als einfach und verlangt viel Know-how, das Projekt ist aber einfach zu erklären.)

Überraschende Bedankung

Haben Sie das immer gleiche Bedankungssystem? Je nach Spendenhöhe wird die Bedankung langsam eskaliert: Unter 100 Euro der Standardbrief und keine Zuwendungsbestätigung (muss ja nicht sein), dann der Brief mit eigenhändiger Unterschrift, später dann der Telefonanruf, der handgeschriebene Brief und irgendwann mal der Besuch. Haben Sie sich mal überlegt, wie vorhersehbar und langweilig dies ist? Können Sie damit noch begeistern?

Wie wär es, wenn Sie auch mal einen 10-Euro-Spender anrufen? Oder die 50-Euro-Spenderin zu einer besonderen Veranstaltung einladen? Sie glauben gar nicht, wie Sie Ihre Förderer so positiv überraschen und zu langfristig loyalen Förderern machen können. Deshalb vergessen Sie Ihr Eskalationssystem und überraschen Sie mal bei der Bedankung.

Positive Wertschätzung

Aus der Arbeit mit Freiwilligen wissen wir: Menschen zu motivieren, heißt immer auch, ihren Beitrag positiv wertzuschätzen. Warum gilt dies eigentlich nur für Menschen, die sich freiwillig bei Ihnen engagieren und mitarbeiten? Können Sie sich vorstellen, dass Ihre Förderer auch eine Wertschätzung zu schätzen wissen?

Wie wäre es mit einer kleinen Aufmerksamkeit? Oder die Einladung zum Sommerfest oder zum Advent-Kaffee? Haben Sie schon einmal daran gedacht, einen Förderer, der Sie lange und nachhaltig unterstützen mit der Benennung eines Gebäudes, Platzes oder Raumes zu ehren? Auch hier haben Sie richtig gelesen: Nicht die Benennung zu verkaufen, sondern zur Wertschätzung einzusetzen, sie zu verschenken.

Pro-aktive Information

Wie viele Förderer beschweren sich, dass sie sich nicht hinreichend informiert fühlen. Hier haben Sie eine große Chance zu begeistern: Erzählen Sie, warum Ihre Projekte einen Unterschied machen und wie die gegebenen Ressourcen wirken. Das wollen Förderer wissen und auf diese Informationen haben Sie auch einen Anspruch. Statt also jedes Jahr 10 Spenden-Briefe zu schicken: Wie wäre es, mindestens die Hälfte aller Briefe zu nutzen, um tatsächlich über den Erfolg der beworbenen Projekte zu berichten?

Fazit

Sie sehen: Es sind die Kleinigkeiten, die Menschen begeistern. Die vielen Kleinigkeiten, die wir in der Hektik des beruflichen Alltags schnell mal vergessen, wo die Zeit nicht reicht. Aber auf diese Kleinigkeiten kommt es an, wenn Menschen bewegt werden sollen, wenn Förderer sich begeistern und deshalb auch gerne und langfristig geben.

Der Feind nachhaltiger Fördererbindung ist dann schnell unser definierter Workflow: Immer die gleichen Standard-Abläufe, pünktlich und akkurat wie ein Uhrwerk. Das ist zwar eine gute Arbeit – mehr auch nicht. Begeisterung finden wir an einer anderen Stelle. Und diesen Punkt zu erreichen, ist die Herausforderung für die Zukunft.

Dr. Kai Fischer

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